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Kurioses von
Brandy de Jerez


Brandy ist zweifelsohne ein der exquisitesten, gereiften Sprituosen. Nachträglich machen wir Sie mit einigen der interessantesten Fakten über Brandy vertraut.

WARUM HEISST ER BRANDY?

Kreativer Pragmatismus ist die Antwort. Im 16. Jahrhundert kam ein holländischer Chemiker auf eine verwegene Idee. Um die Kosten für Lagerung und Transport riesiger Mengen Weins zu senken, reduzierte er das Volumen durch Destillation. Das Ergebnis nannte er Brandewijn. Die Engländer sorgten für einen international leicht zu sprechenden Begriff: der Name Brandy war geboren.

WAS MACHT DEN BRANDY DE JEREZ EINZIGARTIG?

Die Verwendung von Airén- und Palomino Trauben, das Criaderas- und Solera Herstellungsverfahren, das besondere Klima der Region von Jerez und die Reifung in Fässern aus amerikanischer Eiche, die davor die besten Sherry-Weine enthalten haben. Diese vielen - in der Fachsprache organoleptische Eigenschaften genannt - Faktoren sind für die Einzigartigkeit von Brandy de Jerez verantwortlich. 

DAS DYNAMISCHE CRIADERAS- UND SOLERA SYSTEM: EIN SYSTEM MIT URSPRUNG IN JEREZ.

Es ist ein singulärer Prozess und eine Innovation für die Ewigkeit. Das Criaderas- und Solera System ist ein Reifungssystem, das im 19. Jahrhundert in Jerez entwickelt wurde und darin besteht, junge und ältere Destillate zu mischen. Im Gebiet der Ursprungsbezeichnung Marco de Jerez findet man verschiedene Systeme von Criaderas und Solera, je nach Anzahl der Escalas oder Ebenen von gestapelten Fässern. So hat zum Beispiel eine Solera mit drei Etagen gestapelter Fässer drei Escalas. In den obersten Reihen lagern die Criaderas, die Fässer, die den jüngsten Brandy enthalten, während in der Solera, der Reihe mit den dem Boden am nächsten liegenden Fässern, der älteste Brandy lagert. Erwähnenswert ist außerdem, dass die Criaderas und Soleras nie bis zum Rand gefüllt werden, um die für die Reifung wichtige Luftzirkulation zu optimieren.

Abfüllfertige Brandys werden immer der Solera entnommen. Die Saca oder für die Abfüllung extrahierte Menge, wird durch die gleiche Menge Wein aus den Fässern der ersten Criadera, der Ebene unmittelbar über der Solera, ersetzt. Diese Ergänzung wird Rocío genannt. Der aus der ersten Criadera gewonnene Wein wird wiederum mit Wein aus der zweiten Criadera aufgefüllt, was uns Schritt für Schritt zur obersten Escala führt, auch sobre tabla oder „auf dem Brett“ genannt, die mit neuen Holandas ergänzt wird.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Extraktion oder Saca immer nur teilweise erfolgt und nie mehr als ein Drittel des Inhalts jedes Barrique überschreitet. Da die Fässer nie vollständig ausgeleert werden, ist das Produkt der Soleras dementsprechend immer eine Mixtur, die sich aus der Summe der Brandys jedes einzelnen Jahrgangs zusammensetzt. Dies bewirkt einerseits, dass die nach diesem System hergestellten Brandys nicht mit einer Jahrgangsangabe etikettiert werden und andererseits, dass die Qualität des Produkts von Jahr zu Jahr stets gleichmäßig erhalten bleibt.

WORIN BESTEHT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN BRANDY UND COGNAC?

Die vier Hauptunterschiede zwischen Brandy und Cognac liegen im Ursprungsgebiet, dem Rohstoff, der Destillation und der Art der Reifung.

Brandy de Jerez darf nur im Gebiet der Herkunftsbezeichnung Marco de Jerez hergestellt werden (in den Gemeinden El Puerto de Santa María, Jerez de la Frontera und Sanlúcar de Barrameda).

Brandy wird aus Airén oder Palomino Trauben hergestellt, während Cognac nur mit drei Sorten von weißen Ugni Blanc Trauben, sowie zum Teil auch Colombard oder Folle Blanche produziert werden darf.

Andererseits kann Brandy de Jerez über einen Destillationsprozeß in Brennblasen, Alquitara Brennblasen oder beidem hergestellt werden. Bei der Destillation von Cognac erfolgt hingegen eine doppelte Destillation in einem Alambic Charentais, einer klassischen Kupferbrennblase.

Brandy reift in Fässern aus feingemaserter, fugenbeständiger amerikanischer Eiche, die zuvor mit Sherry-Weinen mit hohem Tanningehalt gekeltert wurden, während der Cognac in neuen Fässern aus französischem Eichenholz vom Typ Limousin oder Tronçais altert, ein hartes und faseriges Holz mit mittlerer Maserung, das Gewürz Aromen freigibt.

WORIN BESTEHT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN BRANDY UND WHISKY?

Brandy und Whisky sind die beiden meist anerkannten Edel-Spirituosen der Welt. Beide Destillate unterscheiden sich aber erheblich, obwohl sie in vielen Fällen bestimmte Charakteristiken gemeinsam haben, wie z.B. die Verwendung von Sherry Fässern. Diese Barriquen lassen die Herstellung zu einer unerschöpflichen Quelle von Qualität und Finesse werden und der richtige Umgang mit diese Technik der Fassreifung, gilt als die hohe Kunst in der Welt der gelagerten Destillate. In ihr drücken sich Erfahrung, Geschschmackssicherheit, Kreativität und Urteilsvermögen des Master Blenders aus.

Brandy wird durch Destillation von Traubenwein gewonnen, während Whisky aus Getreidesorten wie Gerstenmalz, Roggen und Mais destilliert wird. Brandy de Jerez reift in Fässern aus amerikanischer Eiche, in denen zuvor Sherry Weine gelagert wurden. Für die Reifung wird das Criaderas und Solera System angewendet. Whisky lagert und entfaltet sich in Eichenfässern mit Ursprung in den USA, Ungarn, Frankreich usw., die zuvor Bourbon, Sherry oder Portwein enthielten.

Während Whisky international produziert werden kann, darf ein Brandy de Jerez nur im Gebiet der Herkunftsbezeichnung Marco de Jerez hergestellt werden, bestehend aus den Gemeinden Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María.

Große Whisky-Liebhaber sind oft auch Brandy-Aficionados, da diese gelagerten Spirituosen in Komplexität, Aromatik und Textur bei allen Unterschieden einige Gemeinsamkeiten aufweisen und ähnliche Genusserlebnisse garantieren.

WORIN BESTEHT DER UNTERSCHIED ZWISCHEN BRANDY UND RUM?

Rum ist ein alkoholisches Getränk, das im Idealfall durch die Gärung von Zuckerrohrsaft und dessen Derivaten, wie Melasse, gewonnen wird.

Er durchläuft verschiedene Fermentations- und Destillationsprozesse.

Darüber hinausgibt es für Rum keine definierten Herstellungsmethoden, sondern nur traditionelle Stilformen, die je nach Ursprungsort und Brennerei variieren können. Er wird hauptsächlich in der Karibik und in Lateinamerika produziert.

PILZE UND SPINNEN

Die Steinwände der traditionellen Bodegas sind von einer schwarzen Pilzschicht überzogen, die den Dampf der Destillation zum Überleben nutzen. Sie gedeihen auch im Mikroklima der unterirdischen Bereiche, so wie die Spinnen. Diese Lebewesen sind die besten Verbündeten der Kellermeister, denn sie ernähren sich von Termiten, den Hauptfeinden des Holzes und der Fässer.

INTENSIVERE FARBE BEDEUTET NICHT EINEN LÄNGEREN REIFUNGSPROZESS

Brandy reift in Eichenfässern. Je länger er dort ruht, umso mehr gewinnt der Brandy an Komplexität und Nuancen. Durch diesen natürlichen Prozess nimmt er einen dunkleren Farbton an und gewinnt geschmacklich an Tiefe und Intensität. Verschiedene Brandy-Hersteller fügen Farbstoff hinzu, um dem Getränk eine süße Note, aber auch eine gewisse Karamellfarbe zu geben. Aus diesem Grund ist ein dunkler Brandy nicht immer gleichbedeutend mit einem Brandy mit jahrelanger Reifung.

VERHÄLTNIS VON WEIN ZU BRANDY

Jedes Jahr werden mehr als 50 Millionen Kilogramm Trauben zur Herstellung von Brandy de Jerez geerntet, was einen Bedarf von mehr als 10.000 Hektar Weinbergen entspricht. Bei solchen Größenordnungen ist es nicht verwunderlich, dass Spanien als "Der große Weingarten der Welt" bekannt ist.

Premium-Brandy wird durch die Destillation von Wein und nach einem langen Reifungsprozess gewonnen, der ihn in eine filigrane und distinguierte Spirituose verwandelt. Es werden etwa 3 Liter Wein und ca. 4 Kilogramm Trauben benötigt, um eine einzige Flasche unseres Brandys Carlos I zu erzeugen.